Ragow ist als Strassenangerdorf angelegt worden.
Die Straße von Beeskow aus zieht sich in gerader
Richtung von West nach Ost durch die Ansiedlung
hindurch. Der Dorfanger ist durch Abzweigung einer
zweiten Strasse, die parallel zur Hauptstraße verläuft
und kurz vor dem Ortsausgang wieder in die Hauptstraße führt
entstanden. Auf dem Dorfanger befanden sich die Schmiede(Abriss 1978),
die Kapelle (später Kirche) mit dem Kirchhof als Begräbnisstätte,
das Küster- oder Kantorhaus (später Schule) mit dem dazugehörigen
Garten, später noch ein Gasthof
(alte Lehmanns Haus).
Am Ortseingang wurde der Rittersitz errichtet,
das sogenannte "Weiße Haus"(Abriss 1984). Die Feldmark war 26 Hufen gross,
die von 18 Bauern bewirtschaftet wurden. Hinzu kamen noch 11 Kossättenhöfe und
einige Häuslerstellen. Diese Größen wurden noch 1518. Aus dem Jahre 1438
gibt es eine Erwähnung des Ortes bei einer Grenzfestlegung zur Herrschaft
von Beeskow.
1577 wurde das Ragower Gutshaus(weisses Haus) als eines
der besten Steinhäuser im Kreis erwähnt.
Um diese Zeit hatte der Rittersitz nur zwei Hufen.Mit den während des Krieges
1618-1648 dazugenommen 26 Bauernhufen und 2 Pfaarhufen war der Junker nun Grossgrundbesitzer.
Im Dorf gab es nur noch sechs Kossätten und einen Häusler, keine Bauern mehr.
Bei der Bestandsaufnahme nach dem 30-jährigen Krieg(dem "Landreiterbericht" von 1652) wird
Ragow als "total wüst" bbezeichnet. Alle Bauernhöfe hatte der Junker eingezogen.
Auch 1778 wird kein Bauer erwähnt, nur 15 Kossätten, 2 Pachtschäfer und 12 Häusler,
1 Schmied, 1 Wassermüller, 1 Schneidemüller, 1 Schneider.
Die Mühlen befanden sich an der Schlaube (Ragower Mühle). Die Ragower Mühle liegt dort,
wo der alte Weg von Mixdorf nach Kaisermühle die Schlaube quert. Sie wurde 1600 erbaut.
Das letzte Mehl wurde 1952 gemahlen. Geschrotet wurde noch bis 1968.
Im Jahre 1805 hatte Ragow:
1857 wurden 2000 halbveredelte Schafe mit Merz zusammen gehalten. Das Dorf selbst wurde nach dem 30-jährigen Krieg in der alten Form wieder aufgebaut. Die Form des Dorfes hat sich bis heute nicht wesentlich verändert